Petrisbergaufstieg
Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung mit großer Mehrheit beschlossen, die Planungen für den sogenannten Petrisbergaufstieg wieder aufzunehmen.
Vor mehr als zehn Jahren gab es schon einmal diese Diskussion. Damals wurde für Planungskosten inklusive Personalkosten rund eine halbe Million Euro an Steuergeldern ausgegeben, ohne vorher verbindlich abgeklärt zu haben, dass Bund und Land sich in überschaubarer Zeit an der Mitfinanzierung beteiligen. Vor Jahren rechnete man mit 100 Millionen Euro Baukosten. Nachdem das Land versichert hatte, dass keine Fördermittel aus dem Bundesprogramm fließen und angesichts der Mittelknappheit zumindest kurz- und mittelfristig eine Mitfinanzierung des Landes ausscheidet, hatte der Stadtrat 2012 bei einer Enthaltung zugestimmt, dass der sogenannte Petrisbergaufstieg sowie eine Seilbahn nicht weiter verfolgt werden.
Umso überraschter war unsere Fraktion, dass der Stadtrat jetzt mit großer Mehrheit einem erneuten Prüfauftrag zugestimmt hat, ohne zu wissen, wie ein solches Projekt finanziert werden soll. Aber auch die Klimaschutzfrage wurde bisher noch nicht diskutiert. Für den Trierer Osten hat der Berghang eine hohe ökologische Wertigkeit. Auch unsere Fraktion setzt sich seit Jahren für eine verbesserte Verkehrserschließung der Höhenstadteile ein.
Aber bevor nun wieder Tausende Euro sinnlos für Planungen und Gutachten ausgegeben werden, die den Anwohnern falsche Hoffnungen auf verkehrsberuhigte Wohngebiete machen, sollten erst die Fakten auf den Tisch gelegt werden. Ohne Aussicht auf eine realistische Umsetzung und Finanzierung sollten daher keine weiteren Gelder dafür eingesetzt werden.
Christiane Probst
stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Veröffentlicht in der Rathaus-Zeitung vom 26. November 2019, Seite 2.