Ehrliche Verkehrspolitik

Ehrliche Verkehrspolitik

Umweltschutz und mehr Lebensqualität in den Innenstädten benötigen eine Verkehrspolitik, die Fahrrad, Bus und Bahn attraktiver macht. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu, auch wenn manche einen anderen Eindruck erwecken. Daher ist eine moderne Stadtplanung erforderlich, um Alternativen für eine autogerechte Stadt zu finden. Und das ist auch in Trier so. Was nutzt aber ein „Stückwerk an Bus- und Radweg“, wie zum Beispiel die neue Markierung der Umweltspur in der Südallee zeigt. Das kann nicht zufriedenstellend sein.

Manche fordern auch, die Zahl der öffentlichen Stellplätze in der Innenstadt weiter zu verringern. Doch dadurch alleine vermindert sich der Verkehr nicht, es wächst allenfalls der Parksuchverkehr. Das Experiment „autofreier Rindertanzplatz“ hat auch nicht überzeugen können; weil die Besucher der Stadt anderweitige Parkplätze ansteuern mussten und die ansässigen Gewerbetreibenden weniger  Laufkundschaft hatten. Zu ehrlicher Verkehrspolitik gehört daher die Erkenntnis: Selbst, wenn sein Anteil schrumpft, wird es in den Städten trotzdem motorisierten Individualverkehr geben, der im besten Fall umweltfreundlicher als heute fließt. Es ist ein ausgewogener Mix für alle Arten der Fortbewegung (ÖPNV, Individualverkehr, Fußgänger und Radfahrer) im Mobilitätskonzept vorgesehen. Für ein Umdenken nutzt es aber nichts, wenn der ÖPNV zu teuer und unattraktiv bzw. der Individualverkehr komplett ausgebremst wird oder die Fuß- und Radwegeverbindungen mehr oder weniger Stückwerk sind!

 

Christiane Probst

UBT-Stadtratsfraktion