Der Kampf um die Zentralität
Die Innenstadt hat eine lange Durststrecke hinter sich – und wird auch noch eine vor sich haben. Im Jahr 2005 wurde das Einzelhandelskonzept verabschiedet. Mit einer Zentralität von über 215, d.h. mit einem erzielten Umsatz in Relation zum Kaufkraftvolumen, hatte Trier eine Spitzenposition erreicht. Unsere SIM war damit auf Augenhöhe mit der Düsseldorfer „Kö“ oder der Kaufinger Straße in München. Aber – das hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Jeder, der jetzt mit offenen Augen durch die Stadt geht, stellt fest: Leerstand im ehemals florierenden Karstadt-Gebäude; bei Galeria Kaufhof und dem Kaufhof in der SIM ist die Zukunft noch nicht geklärt; ein großes Zugpferd aus der Trier-Galerie wird sich auch verabschieden. Dazu kommen viele weitere Leerstände, verursacht durch Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, Umstrukturierungen und Insolvenzen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der vergangenen Jahre haben sich nachhaltig verändert. Begonnen hat dieser Prozess mit dem Umbruch hin zum Online-Handel, hinzu kamen Corona bedingte Schließungen, steigende Kosten und Mieten und – leider auch- erzwungene Steuererhöhungen, wie z.B. der Grund- und Gewerbesteuer“ seitens der ADD. Das bringt viele Eigentümer und Mieter in arge Bedrängnis. Wenn man den Prognosen für 2024 folgt, dürfte ähnlich wie in vielen anderen Städten die Pleitewelle weiter rollen. Hoffentlich kann in Trier der Umbruch gestaltet werden. Denn es gibt durchaus auch Licht am Ende des Tunnels; man sollte die derzeitige Krise auch als Chance begreifen. Mit Hilfe von Fördermitteln zur Belebung der Innenstadt, mit der Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger, der Touristen, vor allem aber der Geschäftsinhaber und Eigentümer kann der Turnaround geschafft werden und Triers Innenstadt mit einer neuen Qualität wieder zu dem werden, was sie sein soll: „Triers gute Stube“ in jeder Hinsicht.
UBT-Stadtratsfraktion